Weihnachtsgeschenke ohne Tierleid...

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Sparky
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Weihnachtsgeschenke ohne Tierleid...

Beitrag von Sparky »

Beim Kauf von Weihnachtsgeschenken denken wir häufig nicht daran, dass viele angebotene Waren mit Tierleid verbunden sind.

Wir können an dieser Stelle leider nicht alle Produkte aufzählen, die gerne verschenkt werden, wollen Ihnen aber einen kleinen Überblick geben, bei welchen Produkten Sie besondere Vorsicht walten lassen und sich über Herkunft oder Produktionsweise informieren sollten.


Kosmetik und Hygieneartikel

Duschgels oder Körperlotionen sind beliebte kleine Geschenke. Leider werden die meisten Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte heute noch in grausamen Tierversuchen getestet, doch gibt es inzwischen eine Vielzahl von Herstellern, die auf Tierversuche verzichten. In unserem Flyer "Der Tierschutz-Einkaufskorb" (PDF-Dokument) erläutern wir Ihnen die gesetzlichen Hintergrundinformationen und stellen die handelsüblichen Logos für tierversuchsfreie Kosmetik kritisch gegenüber.
Auf unserer Internetseite www.kosmethik.at (von Kosmetik) finden Sie neben Hintergrundinformationen eine Liste von Herstellern, die tierversuchsfreie Kosmetikprodukte produzieren.


Pelze und Pelzbesätze

Leider liegen in diesem Winter Mäntel und Jacken sowie Schuhe und Accessoires mit Pelzbesätzen hoch im Trend. Modebewusste Konsumentinnen und Konsumenten suchen oft vergeblich die korrekte Bezeichnung des verwendeten Pelzes. Oftmals sind die Kleidungsstücke mit Etiketten wie "Echtpelz" gekennzeichnet. Häufig werden Fantasienamen wie "Asian wolf" oder "Mountain cat" verwendet, die die Verbraucherinnen und Verbraucher darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um Hunde- und Katzenfelle zumeist aus Fernost handelt. Aus Tierschutzsicht ist Bekleidung aus echtem Pelz, echter Pelzbesatz und Pelz-Accessoires untragbar. Kunstpelze sind meist von echten Pelzen nicht zu unterscheiden. Wenn Sie also ein Kleidungsstück mit "Pelz"besatz schenken möchten, vergewissern Sie sich, dass es sich um Kunstfaser handelt.


Seide

Kleidungsstücke, Krawatten oder Bezüge aus Seide oder auch Seidenmalerei sind ebenfalls als Geschenk sehr beliebt. Zuchtseide oder echte Seide wird aus den Kokons der Maulbeerspinner gewonnen. Dazu werden die Raupen in ihren Kokons lebendig gekocht oder gedämpft, damit der Kokon und damit der Faden nicht durch das Loch, das beim Schlüpfen entstünde, beschädigt wird. Für ein Kilogramm Rohseide werden 10-11 Kokons benötigt. Im Gegensatz zur Zuchtseide werden bei der Wildseide, die aus den Kokons der Tussahspinner gewonnen werden, die Kokons nicht gekocht. Hier dürfen die Schmetterlinge aus ihren Kokons schlüpfen und erst danach wird der nun beschädigte Kokon weiterverarbeitet. Wir empfehlen daher Wildseide oder alternative Stoffe wie Baumwolle, Viskose oder künstliche Seide.


Lederartikel

Zu Weihnachten soll es oft das Besondere sein: Gürtel, Handschuhe und Handtaschen aus "schönem" und vielleicht noch exotischem Leder sind beliebte Geschenke. Diese Artikel bestehen meist aus Leder, welches eigens dafür "hergestellt" wird und kein Abfallprodukt der Fleischproduktion ist. Das heißt, die Tiere werden speziell für diese Waren gezüchtet und getötet. Verzichten Sie daher bitte auf Produkte aus Häuten von Alligatoren, Krokodilen, Eidechsen, Schlangen, Haien und anderen exotischen Tieren. Zum großen Teil fallen diese Produkte unter das Importverbot des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Diese kurz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species) genannte Übereinkunft stellt ein umfassendes Kontrollsystem für den grenzüberschreitenden Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten dar und schließt auch Teile dieser Arten und aus ihnen hergestellte Produkte ein. Besondere Kennzeichnungen für Leder von Tieren aus artgemäßer Haltung existieren unserer Kenntnis nach bis heute nicht.

Die Lederverarbeitung an sich ist sehr umweltbelastend. In Gerbereien werden aggressive Chemikalien wie blausäurehaltige Stoffe, Blei, Zink, Chrom, Formaldehyd und giftige Farbstoffe eingesetzt. Aus diesem Grunde sollte man sich überlegen, ob man unbedingt eine Lederjacke oder Lederhose kaufen und verschenken sollte.


Angorawolle

Auch die Verwendung von Angoraprodukten ist aus Tierschutzsicht problematisch. Die Wolle stammt von Angorakaninchen. Die Zuchthäsinnen werden in Einzelkäfigen gehalten. Die Böden der Käfige bestehen meist aus Draht- oder Plastikgitter durch das Kot und Harn fallen, um die Wolle nicht zu verschmutzen. Aufgrund des Gitterbodens und der extremen Haltungsenge leiden die Tiere häufig unter Sohlengeschwüren, wunden Läufen und Wirbelsäulenverkrümmung. Fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten und "Einzelhaft" führen zu Verhaltensstörungen wie Gitternagen, gestörtem Nestbau- und Säugeverhalten sowie Kannibalismus. Alle 90 Tage werden die Tiere geschoren. Dies muss geschehen, da die Wolle sehr schnell wächst.
Angorakaninchen haben eine Jahres-Woll-Leistung von 1000-2000 g bei 4-5 Schuren. China liefert rund 80% der Weltproduktion an Angora-Rohwolle und ist damit der größte Angora-Rohwolle Lieferant der Welt.


Daunen

Daunen finden sich in Bettdecken und Kopfkissen und werden auch als Füllmaterial z.B. von Schlafsäcken oder Winterjacken verwendet. Daunen stammen vom weichen Brustgefieder von lebenden oder geschlachteten Gänsen. Während in Deutschland und in der EU das Raufen (Abrupfen) der Daunen am lebenden Tier kurz vor dem Beginn der natürlichen Mauser (die Federkiele sind dann nicht mehr durchblutet) erfolgt, kommt es in Ländern außerhalb der EU zum äußerst schmerzhaften Ausreißen der Federn bei der nicht mausernden Gans (hier sind die Federkiele noch durchblutet).

Auf riesigen Farmen werden Gänse von Februar bis Oktober oder November zur Mast und zur Daunengewinnung gehalten. Die Tiere werden im Sommer im Abstand von sechs bis sieben Wochen meist drei Mal lebend gerupft. Die "Rupfer" arbeiten im Akkord, d.h., sie werden pro gerupfter Gans bezahlt. Für eine feinfühlige Arbeit fehlt es da natürlich an Zeit. Außer den Schwanz- und Flügelfedern wird alles ausgerupft.
Die Gänse werden gepackt und auf den Rücken gelegt. Die Flügel werden zwischen den Beinen des "Rupfers" eingeklemmt. Der Kopf wird im Würgegriff zur Seite gedreht. Das Tier wird in kürzester Zeit gerupft, Daunen und Federn werden zusammen herausgerissen. Die Federn sind mit ihren Kielen sehr stark in der Haut verankert. Das Rupfen ist für die Gänse außerordentlich schmerzhaft. In panischer Angst versuchen sich die Tiere zu wehren. Dabei kommt es häufig zu Bein- oder Flügelbrüchen und Zerrungen.

Nach dem Rupfen befinden sich die Gänse im Schockzustand. Oft drängen sie sich in eine Ecke und rühren sich für viele Stunden nicht mehr. Mitunter haben sie zwei Tage lang Fieber und fressen nicht.
Aufgrund von Verbrauchernachfragen haben sich viele Kaufhäuser und Geschäfte darauf eingestellt und verkaufen nur noch Produkte mit Daunen von Schlachtgänsen. Schlachtgänse werden erst nach der Tötung gerupft, maschinell oder mit der Hand, wobei die Daunen der Handrupfung eine bessere Qualität haben. Doch Vorsicht! Auch Gänse, die ihr Leben lang gerupft wurden, werden nach der Schlachtung ein letztes Mal ihres Federkleides beraubt. Auch diese Federn und Daunen werden gerne als Daunen von Schlachtgänsen gekennzeichnet.

Für Daunenprodukte gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Beim Einkauf weiß der Konsument also nicht, von welchen Gänsen die Daunen stammen und auf welche Art sie gewonnen wurden. Deshalb empfehlen wir, ganz auf Produkte mit Daunen zu verzichten.

Lassen Sie sich beraten. Für Bettdecken, Kopfkissen, Schlafsäcke und Winterjacken gibt es alternatives Füllmaterial, dass qualitativ in Bezug auf isolierende Wirkung, Gewicht, Feuchtigkeitsaufnahme, schnelle Trocknung und Hautverträglichkeit sogar hochwertiger ist.
Schnauzenliebe Grüße
Doreen

Wundern muss ich mich sehr, dass Hunde die Menschen so lieben; denn ein erbärmlicher Schuft gegen den Hund ist der Mensch.

Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand

Wenn du einen verhungerten Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen.
Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.


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