Falsche Spendensammler für Futter für Tiere in Not unterwegs

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Sparky
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Falsche Spendensammler für Futter für Tiere in Not unterwegs

Beitrag von Sparky »

Sie stehen vor Einkaufsmärkten oder gehen von Haus zu Haus. Ihr Ziel: An das Mitleid der Menschen mit Tieren in Tierheimen zu appellieren und sie zu Spenden zu bewegen. Es sind Werber der Firma "Futter für Tiere in Not" aus Rottenburg, vor dem der Deutsche Tierschutzbund ebenso warnt wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dennoch lassen sich viele Tierheime in Südhessen von dem Unternehmen kostenlos mit Futter beliefern.

Das Darmstädter Tierheim gehört ebenso zu den Empfängern von Futter wie das Rüsselsheimer Tierheim oder die Einrichtungen in Egelsbach, Kranichstein, Gernsheim oder Bad König. Sie erhalten regelmäßig Katzen- und Hundefutter, entsprechend der Spenden, die "Futter für Tiere in Not" im Einzugsbereich der Heime gesammelt hat.

Dass es beim Spendensammeln nicht mit rechten Dingen zugeht, berichten Betroffene in Internetforen. Überall, wo die Werber des Unternehmens auftauchen, gehen kurze Zeit später Beschwerden bei den Tierheimen ein, wie das ECHO vom Tierheim Darmstadt und vom Rüsselsheimer Tierheim erfuhr.

Viele Spender vermuten zunächst, es handele sich um Mitarbeiter der jeweiligen Heime, die Geld sammeln. In Internetforen gibt es Beschwerden, die Werber würden von einer ehrenamtlichen Tätigkeit reden. Auf der Homepage des Unternehmen steht, die Spenden kämen in vollem Umfang den Tierheimen zugute. Tatsächlich ist "Futter für Tiere in Not" ein Unternehmen, das einen Verwaltungsapparat, einen Geschäftsführer und zahlreiche Außendienstmitarbeiter hat. Schon im Mai 2006 schreibt der Deutsche Tierschutzbund, jeder Werber, der pro Monat mehr als 60 Neukunden werbe, erhalte einen teuren Dienstwagen. Statt in den Tierheimen landen die Spenden in der Firmenkasse.

Im Gespräch mit dem ECHO gaben zwei Werber offen zu, für jeden Spender 30 Euro Provision zu bekommen. Die Mindestspende Spende von 84 Euro schrumpft damit auf 54 Euro zusammen. Der Deutsche Tierschutzbund und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schätzen die Verwaltungskosten der Firma auf mindestens 50 Prozent. Bleiben von den 54 Euro noch 27 Euro übrig.

Um die Provisionen für die Mitarbeiter zahlen zu können, lasse das Unternehmen den Tierheimen nicht das gespendete Geld, sondern nur Futter im Wert der Spende zukommen. Die Werber erklärten dem ECHO, das Unternehmen beliefere rund 200 der etwa 900 deutschen Tierheime kostenlos mit Futter. Dass Hundefutter für 60 Cent pro Gramm berechnet wird und damit nach Recherchen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen achtmal so teuer wie im Supermarkt ist, erfahren die Spender nicht.

Offenbar wird von den Tierheimen das Futter gerne angenommen - ohne das Konzept zu hinterfragen. Christian Zentgraf, Leiter des Darmstädter Tierheims, gibt unumwunden zu, die Zusammenarbeit mit "Futter für Tiere in Not" sei im Vorstand umstritten, vor allem wegen der vielen Beschwerden über die Methoden des Unternehmens. "Wäre unsere finanzielle Situation besser, würden wir auf dieses Angebot verzichten", so Zentgraf. Doch das Tierheim müsse einen deutlichen Spendenrückgang verkraften.

Tierschutzbund und Heime zeigen, wie das Geld in voller Höhe den Tieren zugute kommt. Als abzugsfähige Spende an das Tierheim oder durch Abschluss einer Fördermitgliedschaft.

Oliver Baur, der Geschäftsführer des Rottenburger Unternehmens, stand für ein Gespräch nicht zur Verfügung. Eine Mitarbeiterin sagte, man äußere sich nicht gegenüber der Presse, "weil doch alles verdreht wird." Sie verwies an eine Anwaltskanzlei, die der Bitte um einen Rückruf jedoch nicht nachkam.

Quelle Echo-Online:
http://www.echo-online.de/nachrichten/h ... 75,1035074

Weitere Informationen:

Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
"Firma beschenkt Tierheime mit Futter: Paten zahlen teure Zeche"
http://www.vz-nrw.de/UNIQ128017461630255/link262922A

Undurchsichtige Futterpatengeschäfte - Deutscher Tierschutzbund warnt vor Unternehmen "Futter für Tiere in Not"
http://www.tierschutzbund.de/2286.html
Schnauzenliebe Grüße
Doreen

Wundern muss ich mich sehr, dass Hunde die Menschen so lieben; denn ein erbärmlicher Schuft gegen den Hund ist der Mensch.

Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand

Wenn du einen verhungerten Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen.
Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.


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