Marder aus dem Haus vertreiben...

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TSV Cordula
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Marder aus dem Haus vertreiben...

Beitrag von TSV Cordula »

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Marder aus dem Haus vertreiben

Autor: rw

Hat sich ein Marder im Haus niedergelassen, wird man ihn nur schwer wieder los. (Quelle: imago\blickwinkel)

Wenn Sie es abends im Bett vom Dachboden her laut poltern hören, Sie Krabbelgeräusche ungeklärten Ursprungs um den Schlaf bringen, dann befindet sich womöglich ein Marder im Haus. Bis in die Großstädte hinein zieht es die nachtaktiven Raubtiere, die sich mit Vorliebe in den oberen Etagen des Hauses breit machen und dort Fraßschäden an Dachstuhl und Dämmung anrichten. Doch egal wie sehr die ungebetenen Gäste auch wüten: In Fallen fangen oder gar töten darf der normale Hausbesitzer Marder nicht. Diese Tipps helfen gegen Marder im Haus.

Noch Anfang der 1950er-Jahre galt der Steinmarder in Deutschland beinahe als ausgerottet. Wegen ihres begehrten Pelzes wurden die Tiere intensiv bejagt. Inzwischen hat sich der Bestand aber wieder erholt und ist gebietsweise rapide angewachsen. Auch von einer Scheu gegenüber dem Menschen kann mittlerweile keine Rede mehr sein. Heute kommen Marder sogar inmitten der Großstadt vor. Hier allerdings sorgen die knapp katzengroßen Tiere für einigen Ärger.

Marder sind Hygieneschädlinge

Meist fällt ein Marder im Haus anfangs gar nicht auf, da die Tiere am Tage in ihren Verstecken schlafen und erst nachts aktiv werden. "Krabbelgeräusche und Poltern auf dem Dachboden sind Anzeichen für einen Marderbefall im Haus", erklärt Dr. Jürgen Eylert von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn. Auch Kot- und Urinspuren sowie Überreste von Aas deuten auf den ungebetenen Gast hin. Bleibt ein Marderbefall für einen längeren Zeitraum unbemerkt, kann das dazu führen, dass sich der Geruch von Fäkalien und Verwesung irgendwann im ganzen Haus ausbreitet. Zudem zieht das ins Haus geschleppte Aas Maden und Fliegen an, deren Population sich schnell zur Plage auswachsen kann.
Auch am Haus richten Marder Schäden an

Das ist nicht das einzige Problem. "Marder bevorzugen für ihr Versteck die oberen Stockwerke, speziell den Dachboden, und richten dort oft enorme Schäden an", berichtet Eylert. Das kann teuer werden. Besonders gravierend ist, dass Marder sich in die Tunnelgänge der Dachisolierung graben. "Oft zerstören sie auch die Unterspannbahn. Die darunterliegende Isolierung wird nass und verliert ihre Dämmwirkung", erklärt Christian Anders vom Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks. So entstehen Wärmebrücken, durch die warme Luft nach draußen entweicht. Das treibt die Heizkosten in die Höhe und begünstigt Schimmel – vor allem bei nicht ausgebauten und unbeheizten Dachböden.

Auch für Autofahrer sind Mader eine ernste Bedrohung, weil sie in den Motorräumen Unterschlupf suchen. Dort beißen sie in Isoliermaterial, Kabel oder Schläuche und zerfleddern diese manchmal regelrecht. Besonders ärgerlich: Nicht immer werden alle Marder-Schäden durch die KfZ-Versicherung erstattet. "Schäden an Bremsschläuchen sind bislang jedoch nicht bekannt geworden", beruhigt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) immerhin.

Wie Marder ins Haus eindringen

Steinmarder können sehr gut klettern und über zwei Meter weit springen. Bäume oder die Fallrohre von Regenrinnen nutzen sie als Kletterhilfen und erklimmen so die Hauswand. Laut dem Fachmagazin "Wild und Hund" können die Tiere sogar ganz ohne Kletterhilfe kurze Strecken an einer rauverputzten Hauswand empor klettern, um bis zum Dach zu gelangen und dort einen Weg ins Hausinnere zu suchen. Öffnungen von etwa sieben bis acht Zentimeter Durchmesser reichten dafür aus. "Es muss nicht immer ein Schlupfloch sein, um unters Dach zu gelangen", sagt Derk Ehlert, Wildtierbeauftragter der Stadt Berlin. Ein Marder könne sogar einen schweren Dachziegel hoch drücken, um unter diesem hindurch zu schlüpfen.

Marder nicht auf eigene Faust mit Fallen bekämpfen

Hat sich der Marder dann erst einmal niedergelassen, ist es gar nicht so einfach, ihn wieder loszuwerden. "Steinmarder unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht", informiert der NABU. "Nur wer über eine entsprechende Berechtigung verfügt, darf den Tieren nachstellen." Auch mit Lebendfallen darf man den Tieren nicht zu Leibe rücken, wenn man keine entsprechende Genehmigung hat. "Einige Bundesländer haben Fallenfangverordnungen. Nur diejenigen, die einen 'Fallenpass' besitzen, sind zum Fallenfang berechtigt", so der NABU.

Jagd-Experte Eylert weist außerdem darauf hin, dass das Fangen und Aussetzen der Tiere langfristig wenig erfolgversprechend wäre. Entweder werde ein neuer Marder das freigewordene Revier besetzen oder der vertriebene Marder kehre wieder zurück. Über Duftspuren fänden Artgenossen sehr schnell den Weg ins Haus und würden den freigewordenen Lebensraum sehr schnell für sich beanspruchen, bestätigt auch der NABU.

Vergrämungsmittel sollen Marder vertreiben

Dem geplagten Hausbesitzer bleiben also nur wenig Alternativen, um gegen den unerwünschten Mitbewohner vorzugehen. Zoologe Julian Heiermann vom NABU rät zu sogenannten Vergrämungsmitteln. Man solle dem ungebetenen Gast seinen Aufenthalt möglichst unangenehm gestalten, damit er irgendwann freiwillig das Weite sucht.

"Zum Beispiel kann man mit einem laut spielenden Radio am Tag seine Nachtruhe stören oder gezielt dort klopfen, wo der Marder sein Versteck hat", schlägt der Naturschützer vor. Auch Ultraschallgeräte – sogenannte Marderscheuchen – sollen Wirkung zeigen, ergänzt der Berliner Wildtierbeauftragte Derk Ehlert. Bei "Wild und Hund" weist man außerdem auf die besondere Sensibilität der Tiere gegenüber metallischen Geräuschen hin, weshalb ein Schellenwecker helfen könne, einen Marder loszuwerden.

Mit unangenehmen Gerüchen soll man die Tiere ebenfalls vertreiben können. Im Handel erhältlich sind spezielle Anti-Marder-Sprays und -Pasten, die entsprechende Duftstoffe verströmen und den Marder so in die Flucht schlagen sollen. Auch duftstarke Hausmittel wie Hundehaare und Tierurin werden oft empfohlen. Der NABU rät außerdem dazu, WC-Duftsteine im befallenen Dachboden auszulegen.

Der Fachmann allerdings zweifelt an der Wirksamkeit der gängigen Tipps. "Ob das nun Hundehaare sind oder Toilettensteine, da kursieren ja seit Jahren die unterschiedlichsten Vergrämungsmittel", so Jagdforscher Eylert gegenüber zuhause.de, "wirklich hundertprozentig belegt ist die Wirksamkeit aber bei keiner dieser Methoden." Marder hätten innerhalb ihres Reviers meist mehrere Unterschlüpfe. Auch wenn ein Marder längere Zeit nicht auftaucht, könne es daher sein, dass er nur vorübergehend eine andere seiner zahlreichen Behausungen aufsucht. Sobald er auf Ihrem Dachboden dann keine Geruchs- oder Geräuschbelästigung mehr fürchten muss, würde er wieder einziehen.

Den Einschlupf des Maders finden und verschließen

Auf Dauer können nach Ansicht des Experten Marder im Haus daher nur vermieden werden, wenn das Gebäude für sie unzugänglich ist. Das Schlupfloch des Eindringlings muss also gefunden und verschlossen werden. "Das kann im Einzelfall sehr schwierig und auch mit Kosten verbunden sein", berichtet Eylert. Zunächst sollte man selbst Ausschau nach sichtbaren Spuren halten, um den Weg des Tieres nachzuverfolgen. Das geht etwa, indem Hausbesitzer geharkte Sandflächen rund um das Gebäude anlegen, auf denen der Marder seine Fußspuren hinterlässt. Auch Kratzspuren an Regenrinne, Fassade oder an nahegelegenen Bäumen können Hinweise geben. Wer den Einschlupf selbst nicht findet, solle sich bei der Spurensuche auf den Dach vom Dachdecker unterstützen lassen, so Eylerts Rat.

Ist die Einschlupfstelle gefunden, muss sie sorgfältig und stabil versperrt werden – zum Beispiel mit Maschendraht. Dafür sollte man aber einen Zeitpunkt wählen, an dem das Tier gerade nicht im Haus ist. "Das ist im eigenen aber auch im Interesse des Tierschutzes unbedingt geboten", mahnt der Experte. Befände sich der Mader nämlich noch im Haus, müsste er qualvoll verhungern. Außerdem würde er natürlich versuchen auszubrechen und dabei dann erst recht Schäden anrichten, ergänzt Dachdecker Anders. Während der Aufzuchtzeit ihrer Jungtiere im Frühling darf man den Einschlupf eines Marders übrigens nicht blockieren. Sonst könnte ein Muttertier von ihren Jungen getrennt werden und diese elendig verenden. "Das verbietet das Jagdrecht", stellt Eylert klar.

Die einzige Ausnahme sei, wenn dem ein überwiegendes Schutzbedürfnis der betroffenen Menschen entgegen stehe. Ein wenig Geruchs- oder Geräuschbelästigung reiche dafür aber nicht aus. "Wir hatten mal den Fall, dass sich Mader in einer Klinik unmittelbar über einem OP niedergelassen hatten", veranschaulicht Eylert. "In dem Fall bestand Gefahr im Verzug." Da die weitere Anwesenheit der Tiere eine Gefahr für die dortigen Patienten bedeutet hätten, durften die Mader entfernt werden.

Professionelle Hilfe gegen den Marder im Haus

Betroffenen, die im Kampf gegen den Marder im Haus selbst nicht weiterkommen, bleibt nur der Gang zum Profi. An einigen Stellen wird empfohlen, sich an einen Kammerjäger zu wenden. Dieser allerdings ist gegenüber Mardern weitgehend machtlos. Unter Umständen kann er zwar dabei helfen, den Einschlupf des Tieres zu finden. "Die eigentliche Marderbekämpfung darf der Schädlingsbekämpfer gar nicht vornehmen", so Eylert. Das Tier mit Fallen einfangen oder gar töten dürfe eben nur ein Jäger mit entsprechenden Berechtigungen. In vielen Städten gibt es hauptberufliche Stadtjäger, an die man sich wenden kann. Vermitteln könne einen geeigneten Jäger aber auch die untere Jagdbehörde bei der Kreisverwaltung, empfiehlt Eylert.
Tierliebe Grüße
Cordula Lützenkirchen und die 4-beinige Rasselbande :0))

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